Montag, 6. Mai 2013

Smarte Ideen für fahrradfreundlichere Städte


Fahrradmenschen wollen fahrradfreundliche Städte! In fahrradfreundlichen Städten fahren freundliche Fahrradmenschen. Alleine freundliche Fahrradmenschen machen keine fahrradfreundlichen Städte. Nun, wie macht man Städte fahrradfreundlich?



Antworten findet man bei freundlichen Fahrradmenschen zum Beispiel in Barcelona, Wien und Kopenhagen!


Barcelona... geprägt wird das Stadtbild von Gaudis Kunstwerken zwischen denen sich immer mehr und sehr aktive Fahrradmenschen bewegen. (Zu meinem großen Glück ist mir einer der freundlichsten Radfahrer aus Barcelona bekannt, daher kommt diese Information aus erster Hand.) Sie wollen ein fahrradfreundlicheres Barcelona. Man will erfahren, wo Radfahren noch ein Problem ist. Und alle Fahrradmenschen sollen helfen. Denn wer, außer Radfahrerinnen und Radfahrern ist an einem fahrradfreundlicheren Barcelona interessiert?

bicienjambre, der (frei übersetzte) Fahrradschwarm hat sein Vorbild beim enjambre de abejas, dem Bienenschwarm und soll helfen, Fahrrad-Infrastruktur-Probleme der Stadt aufzuzeigen: In kleinen Gruppen ausschwärmen, Aufgaben lösen, damit Fahrradpräsenz auf den Straßen zeigen, fahrradUNfreundliche Orte dokumentieren und in irgend einer Form veröffentlichen (Internet, Freundeskreis...), um darauf aufmerksam zu machen.


Wien... dort wohnen unzählige fahrradfreundliche Menschen mit großartigen Ideen die Stadt ein wenig fahrrad-smarter zu machen. departure, die Kreativagentur der Stadt Wien, hat den Ideenwettbewerb Cycling Affairs - Smarte Ideen für Rad & Satdt ausgeschrieben. Bis 15. April konnten Ideen in sechs Kategorien eingereicht werden, "rund um urbanes Radfahren und Fahrradkulturen in Wien". Diese kann man sich online ansehen (und konnte bis 4. Mai mitvoten). Im Juni werden die von einer Jury erkorenen Ideen prämiert. Ein Blick auf die vielen kreativen und innovativen Einreichungen lohnt sich!


Kopenhagen... will 2025 CO2-neutral sein. Wahnsinn! Was für ein schönes Vorhaben! Aus dieser Stadt kommt der Copenhagenize Index 2013, ein Ranking der fahrradfreundlichsten Städte. Mikael Colville-Andersen hat mit seiner Firma schon 2011 eine ähnliche Liste veröffentlicht. Für die aktuelle hat er und seine Firma und weltweit 400 Helfer 180 Städte bewertet.

Das Ergebnis ist natürlich nur eine Einschätzung, die jedoch auf  13, sehr sinnvollen Kategorien beruht. Für politisches Engagement, Fahrradinfrastruktur und -kultur, soziale Aspekte oder für urbanes Planen konnten bis zu 4 Punkte vergeben werden. Zusätzlich gab es 12 Bonuspunkte für besonderes Engagement.

So sind Sevilla und Nantes ganz oben auf der Liste zu finden, obwohl sie im Vergleich zu den Spitzenreitern einen geringen Verkehrsanteil an Fahrradmenschen haben. Doch 80 Kilometer neue Radwege (Sevilla) und eine Investition von 40 Millionen Euro in die Radinfrastruktur (Nantes) sprechen für sich.

Das Ergebnis ist hier viel umfassendere und zukunftsorientierter als etwa der Fahrradklimatest in Deutschland, der vom ADFC 2012 veröffentlicht wurde. Dennoch finde ich es schade, dass nur die 14. fahrradfreundlichsten Städte zu sehen sind.


Barcelona, Wien und viele andere Städte brauchen noch innovative und kreative Ideen um smarter und fahrradfreundlicher zu werden. Aber ganz nach einem alten chinesischen Sprichwort: Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt ODER die schwierigste Radfahrt beginnt in der ersten Kurve...

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