Samstag, 27. September 2014

Appell an ein Erleben ohne LIKES


Nebel, bunte Blätter und rauchende Schornsteine kündigen mit herbstlicher Freude das Ende des Sommers an. Die meisten Radreisenden scheinen mit Sack und Pack wieder zu Hause angekommen zu sein. Neben vielen Eindrücken und im besten Fall erweiterten Horizonten finden sich meist auch viele Gigabyte dokumentiertes Abenteuer im Gepäck. Abgelichtet und gefilmt wurde die Reise, man selbst, Menschen, Blumen, Tiere, Landschaft...

Abgelichtetes wird auf den Festplatten gespeichert und archiviert - Bytes von Sonnenuntergängen und Bergpässen. Erinnerungen in denen man sich selbst gerne verliert und auch andere an seinen Abenteuern teilhaben lassen kann. Und die anderen sind es, von denen man sich Lorbeeren für die bewältigten oder nicht bewältigten Strapazen erhofft. Man kann sich darstellen auf den Fotos und in den Filmen. Vermarkten, in vielen Fällen.


Es entsteht eine Erinnerungskultur, eine Dokumentationskultur deren Gründe ich gerne hinterfragen möchte. Erklimmt man einen Bergpass mit Video- und Fotokamera um perfektes Bildmaterial zu sammeln, mit dem man sich später Lob und Anerkennung von andern holen kann? Kann man einen Sonnenuntergang nur mehr mit Kamera erleben? Ich möchte nach den anderen Gründen fragen und suchen, die es geben sollte neben der Selbstdokumentation ein Abenteuer zu erleben.

Ich appelliere hier für ein Erleben, das ohne LIKES auskommen kann. Für Reisen und Abenteuer mit und ohne Rad, die ich für MICH erfahre. Deren Wert ich auch ohne die Beweihräucherung anderer erkenne. Momente soll man einfach genießen dürfen. Es gibt so viele Möglichkeiten sie festzuhalten!

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